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20.09.2007
LKW-Bühnen oder auch LKW-Arbeitsbühnen immer beliebter
Keine Kategorie haben die Hersteller in den letzten zwölf Monaten bei den Neuheiten ausgelassen. Was alles bei den LKW-Bühnen hinzugekommen ist und wie es auf dem Vermietmarkt ausschaut, darüber hat sich Rüdiger Kopf vom Fachmagazin Kran & Bühne informiert, worüber wir im Folgenden berichten:
Zwischen 20 und 70 Meter haben die Arbeitsbühnenhersteller kräftig nachgelegt. Ob es nun die bauma war, die den Entwicklungsschub erzeugte, oder der enger werdende Markt, ist ungewiss. Sicher ist, dass Elektronik bei den LKW-Arbeitsbühnen immer stärker einzieht. Vereinzelt machen aber bewusst einfach gehaltene Geräte auf sich aufmerksam, die dem Trend trotzen. Welchen Stellenwert der LKW-Bühnenmarkt bei den Arbeitsbühnenvermietern ausmacht, verdeutlicht das Beispiel beim größten Arbeitsbühnenvermieter Deutschlands. Für die Vermarktung von 220 Arbeitsbühnen im Fuhrpark wurde eigens eine Stelle eingerichtet, die nur für diesen Markt zuständig ist. Im Gegensatz zu den Selbstfahrern, wo Mieten einer Scherenbühne weniger kostet als eine Taucherausrüstung in spanischen Ferienorten, sind die Preise bei den LKW-Bühnen etwas stabiler. Die Entwicklung der Hubarbeitsbühnen geht verstärkt in den Grenzbereich des Möglichen. Sowohl beim Material als auch in der Elektronik wird das Maximum immer weiter verbessert. Mancher Arbeitsbühnenvermieter sieht seine Interessen allerdings in anderen Sektoren. „Uns ist Sicherheit wichtiger als die Maximalwerte einer Maschine“, erklärt Thorsten Spendel gegenüber Kran & Bühne. Der Einkaufsleiter von Gigalift und gleichzeitig Leiter der Niederlassung Eberswalde bei Berlin, zieht die Stabilität der Maschine den Absolutwerten vor, werden diese doch zu selten ausgereizt.
In allen Größenklassen: Rührig zeigen sich die Hubarbeitsbühnenproduzenten in puncto Neuheiten, allerdings uneinig. Praktisch in jeder Größenklasse ist eine Neuentwicklung hinzugekommen, vom 20-Meter-Gerät auf 3,5-Tonnen Chassis bis hoch auf 70 Meter sind die Produktreihen ergänzt, überarbeitet oder verbessert worden. So bietet der Arbeitsbühnenhersteller GSR seine E 200T nun auch mit vollhydraulischer Steuerung an, verringert so im Gegenzug den Einsatz von Elektronik. Im diesjährigen Vertikal Check wurden LKW-Teleskopbühnen auf 3,5-Tonner getestet. Die ausführlichen Ergebnisse finden Sie ab Seite 17. Wieder auf den Markt der LKW-Bühnen zurückgekommen ist Esda mit der TL 2150. Der für seine Alubauweise bekannte Arbeitsbühnen-Hersteller setzt auch hier auf das leichtere Material und erreicht damit nach eigenen Angaben neben einer Arbeitshöhe von 21,5 Metern eine Reichweite von 12,9 Metern zur Seite sowie auch übers Fahrerhaus. Seinen Korb einfach asymmetrisch mit dem Ausleger verbunden hat der Arbeitsbuehnenhersteller Teupen bei seiner Euro B 25 und damit die Variation der Zugangsmöglichkeit erhöht. Näheres zu diesem Gerät finden Sie ebenfalls ab Seite 17. Ein Dreierpack hat Wumag in diesem Frühjahr präsentiert. Dazu gehört die LKW-Arbeitsbühnen WT 230, WT 270 und WT 300. Gerade für den kleinsten Hubsteiger, die WT230, ist bemerkenswert, dass auf eine Unterteilung des Arbeitsbereiches abhängig von der Korblast verzichtet wurde. 300 Kilogramm Korblast für alle Positionen. Die beiden größeren LKW-Arbeitsbuehnen, ebenfalls auf 7,5-Tonnen-Chassis aufgebaut, erreichen ihre maximale Arbeitshöhe von 27 beziehungsweise 30 Metern bei ebenfalls 300 Kilogramm Korblast. Für die maximale Reichweite von 20 beziehungsweise 19 Metern wird die Korblast herabgesetzt. Frisch aus Italien in Hohenroda auf den Platformers’ Days eingetroffen ist die CTE Z26. Die Gelenkteleskoparbeitsbühne auf 7,5-Tonnen Fahrgestell bietet neben einer Arbeitshöhe bis 26 Metern eine Reichweite von 12,4 Metern. Mit dem Gelenkpunkt bei elf Metern können auch in engen Situationen Hindernisse überwunden werden. Auf einen 6-Tonner baut Hematec seine jüngste Arbeitsbühne, die Dino 265 XTM auf. Wie schon von den kleineren Modellen des Hubarbeitsbühnen-Herstellers bekannt, kann die Bühne in zwei Fahrpositionen abgelegt werden, so dass das Gesamtgerät wahlweise eine minimale Durchfahrhöhe von 2,6 Metern oder eine minimale Fahrzeuglänge von 7,4 Metern bietet. Die Gelenkteleskopbühne verfügt über eine Arbeitshöhe von 26,5 Metern und eine Reichweite von 8,5 Metern bei 215 Kilogramm Korblast. Bei niedrigerer Korblast kann die Reichweite der Arbeitsbühne auf 11,7 Meter erhöht werden. Bison hat seine Palette erst im Frühjahr mit der TKA 47 KS erweitert. Auf den Platformers’ Days stand mit der TKA 28 KS bereits die nächste Neuheit. „Ich weiß, dass man das Gerät so kaufen kann, ohne es vorher gesehen zu haben“, erklärt Uwe Köhnemann, Geschäftsführer von Köhnemann Arbeitsbühnenvermietung aus Plön und sagt über die Maschine weiter: „Und ich bin jetzt, da ich sie habe, sehr zufrieden.“ Das 28-Meter-Gerät mit dem bekannten Kurbelschwenktisch, aufgebaut auf einen 7,5-Tonner, hat eine Transportlänge von 6,8 Metern. Bei 200 Kilogramm Korblast geht es bis auf 18,3 Meter, bei weniger Last im Korb bis maximal 20 Meter zur Seite raus.
Eine neue Technik für den Turm hat der Hubsteigerhersteller Ruthmann in diesem Jahr vorgestellt. Der so genannte „variable Turm“ liegt in Fahrposition über dem Fahrerhaus, wodurch beim TVT 300 eine Bauhöhe von 3,5 Meter erreicht wird. Beim Benutzen der Arbeitsbühne wird der Turm aus der abgelegten Position aufgestellt. Dadurch bleibt der Hubsteiger zum einen beim Drehen innerhalb der Kontur und zum anderen gewinnt die Arbeitsbühne zusätzlich Höhe. Neben dem TVT 300 mit 29,7 Metern Arbeitshöhe hat Ruthmann in Hohenroda die T 270, ein weiteres Modell mit dieser Technologie, vorgestellt. Auf einem 7,5-Tonner aufgebaut, erreicht die LKW-Arbeitsbühne eine maximale Reichweite von 20,4 Metern bei 100 Kilogramm Korblast.
Das umfangreiche Programm hat der Arbeitsbühnenhersteller Pagliero in diesem Jahr mit der MJ 250 sowie der J2 365 TA ergänzt. Mit der letzteren hat Pagliero in seinem Segment der großen Maschinen ein 65-Meter-Gerät zur bauma mitgebracht. Durch das verwendete Doppelgelenk kann auch Unterflur gearbeitet werden. Eine neue Modellserie hat der Arbeitsbuehnenhersteller Bronto vor sechs Monaten begonnen. Unter der Bezeichnung XDT ist der Einsatz von Elektronik gegenüber den Vorgängermodellen erweitert und verbessert worden. Neben der S 61 XDT mit 61 Metern Arbeitshöhe ist inzwischen eine größere „Schwester“ mit 68 Metern Arbeitshöhe vorgestellt worden. Beide LKW-Hubarbeitsbuehnen verfügen über eine maximale Korblast von 700 Kilogramm. Optional wird eine Winde mit 300 Kilogramm Tragkraft für diese Arbeitsbühnen mit angeboten. „Die neue Serie wird von unseren Kunden sehr gut angenommen“, bestätigt Thomas Bogacz, Geschäftsführer von der Bronto Skylift GmbH in Deutschland. Bei den Kommunalfahrzeugen hat der Hubbühnen-Hersteller Custers mit seiner Taurus 200-12L auf 3,5-Tonnen-Fahrgestell nachgelegt. Die 12-Meter-Arbeitsbühne mit 200 Kilogramm Korblast verfügt über eine 1.000-Volt-Isolation. Der niederländische Arbeitsbühnenproduzent baut inzwischen seit über 40 Jahren LKW-Arbeitsbühnen. Dass man auch mit einer Arbeitsbühne flott auf den Straßen unterwegs sein kann, zeigte Time mit seiner ET 30 NE, die einen Opel Movano als Unterwagen nutzt. Nun wird die Arbeitsbühne auch mit Luftfederung angeboten, wodurch sich die Nutzlast des Innenraums um 300 Kilogramm erhöht. Für seine Werkstattwagen mit Arbeitsbühne achtet der Hersteller darauf, dass der Fahrer mittels Schiebetür durch den Werkstattraum direkt hinten in den Korb einsteigen kann und gar nicht erst auf die Straße muss. Damit der Korb beim Öffnen der Hecktüre nicht stört, wird dieser asymmetrisch abgelegt.
Der deutschsprachige LKW-Arbeitsbühnenmarkt wird von italienischen Herstellern zunehmend bedient. Sei es Lionlift, das seine 3,5-Tonnen Teleskopmaschinen direkt vermarktet, oder Socage, Tochter von Fassi, das über Fassi Deutschland vertrieben wird. Andere gehen den Weg über einen hiesigen Partner. Die Maschinen von Airtek sind seit Geraumen über Liftprofi mit Sitz in Grande bei Hamburg erhältlich. Das Unternehmen produziert und verkauft seit 20 Jahren Arbeitsbühnen bis 40 Meter Arbeitshöhe. Mit der Weiland Hebetechnik GmbH ist Cela eine Vertriebspartnerschaft eingegangen. Dabei werden neben den LKWBühnen bis 54 Metern Arbeitshöhe auch die Feuerwehrfahrzeuge der Marke Ikarus bundesweit angeboten. Schlicht Primalift heißt eine eigens gegründete Firma, hinter der sich die Produkte von Oil & Steel verbergen. Service und Reparatur werden von der Merklinger Charterlift GmbH übernommen.
Quelle: Kran & Bühne, Ausgabe 42, Seite 33ff, Oktober 2004